Jordanien | Individuell reisen - Aktueller Reiseführer JORDANIEN

Kapitel 7 - Wege nach Süden

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7.1 Auf der King’s Road von Amman nach Petra

Auf dieser Route werden Sie durch landschaftlich reizvolle Gebiete reisen, einige der faszinierendsten, die Jordanien zu bieten hat. Da die Straße mehrere tief eingeschnittene Täler quert und auch um oder über viele Hügel führt, lassen sich keine Geschwindigkeitsrekorde aufstellen. Hingegen ist schon der Aus- und Einblicke wegen Muße angesagt.

7 1King’s Road

Die King’s Road sollte wohl besser Royal Road (Königliche Straße) heißen, denn sie war eine Route, die zwar von zahlreichen Königen benutzt wurde, aber keiner von ihnen hat sie “erfunden” oder erbaut, bestenfalls ausgebaut. Sie war stets eine besonders wichtige Durchzugsroute für Reisende, Händler und Truppen, z.B. Alexander des Großen, Karawanen der Nabatäer, römische Legionen, Byzantiner sowie die arabischen und osmanischen Heerscharen, Herrscher, Gouverneure und Pilger. Sie zogen von Wasser- zu Wasserstelle und genossen auch streckenweise den früher noch vorhandenen Schatten der Wälder.

Die erste schriftliche Erwähnung der King’s Road geht auf das Alte Testament zurück, damals verband sie die drei Königreiche Edom, Moab und Ammon, welche die Israeliten auf dem Weg ins Gelobte Land zu durchziehen hatten. Auch die Nabatäer machten ausgiebig Gebrauch von dieser Lebensader; unter Trajan bauten die Römer sie von Damaskus über Amman und Petra nach Aqaba aus und nannten sie Via Nova Trajana. Es folgten die Christen, Muslime, Kreuzfahrer und Pilger auf der Straße; alle hinterließen ihre Spuren – es gibt viel zu sehen am Wegesrand.

Erst das moderne Jordanien schuf mit dem Desert Highway eine echte Alternative zur King’s Road oder mit der noch jungen Erschließung des Wadi Araba durch eine gut ausgebaute Straße.

Auf dieser Route werden Sie durch landschaftlich reizvolle Gebiete reisen, einige der faszinierendsten, die Jordanien zu bieten hat. Da die Straße mehrere tief eingeschnittene Täler quert und auch um oder über viele Hügel führt, lassen sich keine Geschwindigkeitsrekorde aufstellen. Hingegen ist schon der Aus- und Einblicke wegen Muße angesagt.

Sehenswertes

****Madaba, die Mosaik-Stadt Jordaniens mit Meisterwerken dieser Kunst u.a. im Archäologischen Park und Museum, weltbekannte Mosaik-Landkarte, S.256

 ****Dana, herrliches Naturreservat in abwechslungsreicher Landschaft, S. 290

  ***Mount Nebo, Moses‘ Aussichtsplatz auf das Gelobte Land, schöne Mosaike, S. 267

  ***Kerak, imposante Kreuzritterfestung, hoch auf einem Bergrücken mit darunter “klebendem”, sehr lebendigen Städtchen, S. 280

  ***Umm er Rasas, byzantinische Ruinenstadt mit bekanntem, schönen Mosaik – u.a. Vignetten von insgesamt 28 Städten; in die UNESCO-Weltkulturerbe-Liste aufgenommen, S. 276

  ***Wadi Mujib, tief eingeschnittenes Tal, “Grand Canyon von Jordanien”, S. 277

   **Es Sela oder Klein-Petra, ein pittoresker, stark zerklüfteter Felsberg mit nabatäischen Siedlungsresten, S. 288

   **Machärus-Palast bei Mukawir, Palast des Herodes, in dem Johannes der Täufer geköpft wurde; schöne Aussicht, S. 272

   **Shaubak, erste Kreuzritterburg Jordaniens, immer noch beeindruckende Architektur und Lage, S. 294

    *Dhat Rass, kleiner Ort mit zwei nabatäischen Tempelruinen, S. 285

    *Hisban, seltener besuchte Siedlung aus byzantinischer Zeit, gut dokumentiert, S. 255

    *Hammamat Ma’in, tief in den Bergen gelegener “Badeplatz” und Kurort an heißen Quellen, S. 270

    *Khirbet ed Dharih, einsame Ruinen eines nabatäischen Tempels im Wadi Laban, S. 287

    *Wadi Hasa mit Hammamat Borbatah und Afra, ein sehr tief eingeschnittenes, canyonartiges Tal mit heißen Quellen, S. 285

Es gibt keine durchgehende Busverbindung auf der King‘s Road.

Verlassen Sie Amman auf der Ostumgehung, Richtung Dead Sea und biegen an der Abfahrt Na’ur auf die King‘s Road, die Landstraße Richtung Madaba ab.

****Madaba

Der 730 m hoch gelegene Ort mit ca. 90 000 Einwohnern ist als die Mosaikstadt schlechthin bekannt, vor allem auch, weil hier die berühmte Palästina-Landkarte einen Kirchenboden ziert. Darüber hinaus bieten sich Ausflüge an nach Mount Nebo (schöne Mosaike, schöne Aussicht) oder nach Hammamat Ma’in (heiße Quellen); auch noch ein paar andere interessante Ziele liegen in der Nähe. Daher drängt sich die Stadt als Standort für mehrere Tage förmlich auf. Auch die Investoren erkannten die Zeichen der Zeit und ließen seit etwa 1995 diverse neue Hotels im Ort entstehen.

Wenn auch beim Namen Madaba immer die vielen Mosaike im Vordergrund stehen, so besitzt die Stadt auch einen landesweit bekannten Ruf wegen ihrer Teppichweber. Auch die nicht weit entfernt, in der Gegend von Mukawir, lebenden Beduinenfrauen vom Stamm der Bani Hamida haben großen Anteil an der Webkunst.

Hintergrund: Bereits das Alte Testament erwähnt öfters Madaba als Medeba. Von den Makkabäern über die Nabatäer bis hin zu Herodes lässt sich verfolgen, wie sich Madaba, nachdem es 106 nC in die römische Provinz Arabia eingegliedert worden war, schließlich zu einer römischen Verwaltungsstadt entwickelte. In christlich-byzantinischer Zeit, im 5. und 6. Jh, war der Ort ein blühendes Gemeinwesen mit Bischofssitz. Viele Kirchen mit ihren Mosaiken wurden in dieser Zeit gebaut. Trotz der persischen Invasion (611-614) konnte Madaba seine wirtschaftliche Bedeutung noch bis in die Frühzeit der islamischen Eroberungsfeldzüge erhalten.

Das Erdbeben von 747 trug stark zum Niedergang bei, unter den Osmanen wurde die Siedlung schließlich ganz aufgegeben. Als im 19. Jh Forschungsreisende über Madaba berichteten, soll die Stadt mit Kolonnaden, Tempeln und Stadtmauerresten einen ähnlichen Eindruck wie Gerasa gemacht haben. 1880 siedelten sich Christen aus Kerak wegen der dortigen Auseinandersetzungen mit den Muslimen an, denen die historischen Ruinen willkommene Steinbrüche waren. Sie legten dabei aber auch die Kirchenmosaike aus byzantinischer Zeit frei und verschonten zufällig viele, indem sie sie entweder mit Häusern oder neuen Kirchen überbauten. Aus byzantinischer Zeit sind heute 15 Kirchen bzw. deren Reste bekannt. Die Spuren der älteren Vergangenheit wurden bis auf wenige, zufällige Ausnahmen überbaut oder verwischt.

Kennenlernen: Das berühmteste Mosaik ist die Palästina-Landkarte, die 1896 mit der St. Georgs­kirche überbaut wurde. Diese griechisch-orthodoxe Kirche ist insofern gut zu finden, als Schilder in der Stadt auf Mosaic Map hinweisen. Die 6 x 15,5 m große Karte stellte ursprünglich das Gebiet von Unterägypten bis zum heutigen Libanon, zwischen Mittelmeer und etwa der Linie Amman – Petra, in eher panoramaartiger Ansicht dar. Leider wurden große Teile infolge von Feuerbestattungen in der ursprünglichen Kirche, aber auch infolge des Neubaus der Georgskirche beschädigt.

Die Karte stammt aus dem 6. Jh; etwa 2,3 Mio Steinchen mussten zum damaligen Gesamtbild von 6 m Breite und bis zu 25 m Länge zusammengesetzt werden. Mitte der 1960er-Jahre wurde das gesamte Mosaik von deutschen Restauratoren plattenweise abgehoben und auf neuem Bett verlegt. Ganze Partien hatten sich durch Misshandlungen aufgewölbt, z.B. von früheren Touristenführern, die die Steine mit Wasser besprengten, um sie schöner leuchten zu lassen.

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Die berühmte St. Georgskirche

Geht man die Hussein Bin Ali St weiter hinunter und biegt an der T-Kreuzung rechts, kurz danach wieder links ab, so kommt man zum Archaeological Park mit verschiedenen Gebäuden und einer Sammlung von Mosaiken. Die gesamte Anlage, ein jordanisch-amerikanisches Gemeinschaftsprojekt, ist beispielhaft gestaltet; der Besucher geht auf erhöhten Stegen, um die Mosaike besser sehen zu können, die wiederum durch Dachkonstruktionen gegen Witterungseinflüsse geschützt sind. Der Park bezieht die alte römische Straße Decumanus mit ein, deren Pflasterung freigelegt wurde. Um diese Straße herum liegen, neben Ausstellungsflächen, die Kirche der Jungfrau, die Kirche des Elias und die erhaltenen Teile der Hippolytus-Halle. Die moderne Überdachung passt sich architektonisch der Umgebung gut an, es macht Freude, diesen Komplex zu besuchen.

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Das Hippolytos-Mosaik zählt zu den schönsten von Madaba

MEHR im Reiseführer ab Seite 261

Abstecher zum ***Mount Nebo 

Hintergrund: Dem Alten Testament zufolge zeigte Gott Moses “das Gelobte Land” vom 710 m hohen Berg Nebo aus. Hier soll Moses auch gestorben sein. In hellenistischer Zeit wurde Nebo als Nadabat erwähnt. Christliche Mönche bauten im 4. Jh nC eine Basilika, die im 6. Jh erweitert und mit neuen Mosaikböden versehen wurde. Gleichzeitig entstand ein Kloster.

In der Nähe, in Khirbet el Mekhayat (siehe weiter unten), bestand auch ein Kloster mit mindestens vier Kirchen. Später dann verloren sich seine Spuren; erst 1913 wurden bei Ausschachtungen für ein Haus zufällig die Mosaikböden der Lot- und Prokopius-­Kirche entdeckt, die zum Kauf des Hügels durch den Franziskanerorden und zur kompletten Freilegung führten. Es zeigte sich auch, dass dort ursprünglich, wahrscheinlich in hellenistischer Zeit, eine Befestigungsanlage mit einer 1,4 m dicken Mauer errichtet worden war, die ein Oval von etwa 500 x 200 m einschloss.

Kennenlernen: Die Ruinenstätte des Mount Nebo ist auch unter Siyagha bekannt. In der restaurierten und erst kürzlich wiedereröffneten Basilika stößt man links nach dem Eingang auf die Taufkapelle, deren Boden etwa 1 m tiefer liegt als das übrige Niveau; sein Mosaik zählt zu den schönsten der frühchristlichen Epoche.

 MEHR im Reiseführer ab Seite 269

 Abstecher nach *Hammamat Ma’in

Hammamat Ma’in ist ein Bade- und Kurort, der südwestlich von Madaba schon fast am Toten Meer, aber nur 240 m unterhalb des Meeresspiegels liegt. Allerdings endet die Straße an den heißen Quellen Ma'in; das Tote Meer wäre zwar nahe, ist aber auf direktem Weg nur durch Trekking erreichbar. Der Aufwand, Hammamat Ma’in zu besuchen, lohnt sich eigentlich nur, wenn man dort kuren oder die Landschaft erleben will. Man muss – bei relativ hohem Eintritt – auch die Enge und Hitze der Felsschlucht physisch wie psychisch ertragen wollen. In Hammamat Ma’in entspringen etwa 50 heiße Quellen, die wasserreichste stürzt ca. 25 m über Felsklippen ab, unter denen man sich abduschen lassen kann. Einige Quellen sind kalt, die meisten führen heißes Wasser. Frauen sollten – wenn viele Einheimische baden – den Hauptwasserfall meiden, es sei denn, sie verhalten sich wie die einheimischen Geschlechtsgenossinnen und stellen sich komplett angezogen unter die große Dusche.

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Blick aus dem Luxushotel direkt auf die Wasserfälle

Drei Rundreisen von Madaba aus:

Nach Umm er Rasas 
Zum Toten Meer 
Nach Hammamat Ma‘in, Mukawir (Herodes Festung)

MEHR im Reiseführer ab Seite 268

 Nun weiter von Madaba nach Süden

Libb

Abstecher nach Mukawir und zur **Festung Machärus

In dem kleinen Ort Libb zweigt rechts eine Straße nach Mukawir (ausgeschildert Mukawir 22 km) ab. Der 21 km weite Weg wird vor allem durch faszinierende Landschaft und Ausblicke (besonders im letzten Teil) belohnt.

Das Dorf Mukawir besitzt aus zwei Gründen Bedeutung. Der Save the Children Fund (heute von der Jordan River Foundation betreut) hatte Beduinenfrauen des hier und in der Umgebung lebenden Bani Hamida Stammes zum Teppichweben animiert. Dieses Projekt entwickelte sich zum “Selbstläufer”, d.h. dass es heute wirtschaftlich auf eigenen Beinen steht und etwa 1500 Frauen beschäftigt. Statten Sie dem hiesigen Bani Hamida Centre einen Besuch ab, es liegt am Dorfende Richtung Festung. Vom westlichen Dorfrand sieht man einen 700 m hohen Berg namens Qalaat el Mishnaqa oder Qasr el Meshneqeh steil aufragen, dessen Spitze den stark befestigten und prunkvollen Palast Machärus des Herodes trug.

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Die erfolgreiche "Chefin" des Bani Hamida Projekts

046WT P1000156 Mukawir

Herodes suchte sich einen idealen Festungsberg aus, noch dazu mit bestem Blick aufs Tote Meer

Hintergrund: Hier soll Johannes der Täufer auf Wunsch der tanzenden Salome enthauptet worden sein. Nach dem ersten jüdischen Aufstand 66 nC und der folgenden Besetzung Jerusalems durch römische Truppen flohen zahlreiche Juden auf die Festung. Die römischen Truppen begannen mit dem Bau einer Rampe, um das als uneinnehmbar geltende Fort zu erobern. Noch bevor genug Material aufgeschüttet war, gaben die Verteidiger im Jahr 72 auf, weil man ihnen mit Kreuzigung gedroht hatte. Sie erhielten freien Abzug, die Festung wurde bis auf die Grundmauern zerstört. 

Vom Rastplatz hinauf zu den Ruinen geht es nur zu Fuß; man benötigt etwa 15-20 Minuten entweder auf der Direttissima oder auf einem gut ausgebauten Weg am Hang entlang und an einer Höhle vorbei, in der, der Sage nach, Johannes enthauptet wurde. Wegen der gründlichen Arbeit der Zerstörer bietet der Gipfel hauptsächlich Grundmauerreste und eine große Zisterne. Die von Ferne malerischen Säulen entpuppen sich aus der Nähe als moderne Kreation.

MEHR im Reiseführer ab Seite 259

 Zurück nach Libb und weiter auf der King’s Road.
10 km bis

Wadi Wala (auch Hidan)

Hier beginnt der Abstieg ins Wadi Wala. Die Straße windet sich von 600 m Höhe auf 450 m hinunter und wieder auf 700 m hinauf. Auf dem Talgrund spendet das Flüsschen genug Wasser für Bäume und Gärten. Es strömt dem Toten Meer entgegen, vereinigt sich aber zuvor mit dem Wadi Haydan und dann mit dem Flüsschen Mujib, um gemeinsam mit diesem durch eine wildromantische Schlucht dem Toten Meer entgegenzustürzen.

Die Mescha- oder Moab-Stele

1868 stieß der deutsche Missionar F. A. Klein im nahen Ort Dhiban auf einen 115 cm hohen und etwa 70 cm breiten Stein, der hebräisch beschriftet war. Das Fundstück löste eine kleine Sensation aus. Die 34 Inschriftenzeilen berichteten in Moabitisch von den Taten des Königs Mescha, der sich im 9. Jh vC mit den beiden jüdischen Staaten im heutigen Israel herumschlug. Der Text beginnt: “Ich bin Mescha, Sohn des (...) Königs von Moab, des Diboniters. Mein Vater regierte über Moab 30 Jahre und ich regierte nach meinem Vater...” Diese Einleitung war nicht das Überraschende, sondern, dass sich Aussagen der folgenden Schilderungen mit ähnlichen in der Bibel deckten. Vierzehn von siebzehn beschriebenen Orten korrespondieren mit biblischen Plätzen. Die Stele lieferte den damals ersten archäologischen Beweis, dass zumindest einige Aussagen des Alten Testaments auf historischen Fakten beruhen. Allerdings gibt die Bibel die Version der Israeliten als Sieger wieder, während Mescha von seinen Siegen über die Israeliten berichtet...

11 km bis

Dhiban

Hier lässt sich ein interessanter Umweg einlegen:

Abstecher nach *** Umm er Rasas

In Dhiban führt eine nach Umm er Rasas ausgeschilderte Straße (kurz nach dem zentralen Platz) nach Osten; sie lohnt besonders im Frühling den Abstecher, schon wegen der weiten Blumenfelder u.a. mit Schwarzer Iris.

***Umm er Rasas

Der nahezu vollständig in Ruinen liegende byzantinische Ort, der auf eine römische Garnison zurückgeht, wurde 2004 in die UNESCO-Welterbe-Liste aufgenommen. Es ist kaum vorstellbar, wie gründlich er in sich zusammengefallen ist; es sieht aus wie im nicht aufgeräumten Lager einer riesigen Steinhandlung.

Hintergrund: Unter dem Namen Kastron Mefaa hatten die Römer ein Kastell im Zuge des arabischen Limes an einem Platz gebaut, der schon seit ca. dem 7. Jh vC besiedelt war. Nach der Aufgabe des Limes zogen in byzantinischer Zeit Zivilisten ein. Als es innerhalb der alten Umfassungsmauern zu eng wurde, dehnte sich die Siedlung ungeschützt nach Norden aus. Interessant ist, dass in dem relativ kleinen Ort im Lauf der Zeit mindestens sieben Kirchen errichtet wurden, besonders jedoch, dass sich die Christen noch während der Regierung der Omayaden und sogar noch während der schon sehr viel strikteren Abbasidenzeit im 8. Jh hier entfalten konnten. Die berühmte St. Stephanskirche wurde z.B. Mitte des 8. Jh gebaut, im Jahr 785 waren nachweislich noch Mosaikböden erneuert worden. 1987 kamen ihre Reste und die der Sergius-Kirche bei Ausgrabungen wieder ans Tageslicht.

47WT P1000833 Um er Rasas Shelter

Diese "Shelter" genannte Überdachung schützt die Mosaike von Umm er Rasas vor Witterungseinflüssen

Kennenlernen: (8-16, kein Eintritt) Im 2009 eröffneten Visitor Center mit bescheidenem Imbiss-Restaurant gibt es saubere Toiletten und ein kleines „Museum“ mit durchaus interessanten Infotafeln. Von hier führt ein „Visitor Circle“ ins Ruinengelände. Noch bevor man die große Blechhalle - hier Shelter oder Hangar genannt - erreicht, kommt man an einer alten Weinpresse vorbei, einem Raum, der mit Trauben gefüllt wurde. Der Traubensaft musste mit den Füßen herausgestampft werden, immerhin auf einem schönen, noch erhaltenen Mosaikboden.

MEHR im Reiseführer ab Seite 277

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4 km bis Wadi Mujib